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Sächsische Geschichte

Die Sachsen • Deutsche Eroberung der slawischen Siedlungsgebiete (150-929)

Herkunft der Sachsen

Die in Holstein lebenden Westgermanen wurden - wie in den Schriften von Claudius Ptolemäus (100-178 u.Z.) überliefert - als Saxones bezeichnet. Dieser Name ist von Sahs, dem Namen des einschneidigen Schwerts der Westgermanen abgeleitet.

Die Sachsen breiteten sich im 5. Jahrhundert im Westen bis nach England (Angelsachsen) und im Osten bis über die Saale hinweg aus. Im 8. Jahrhundert besiedelten sie fast den gesamten norddeutschen Raum.

König Karl der Große (768-814), der Herrscher des Frankenreiches, konnte die Sachsen gegen Ende der Sachsenkriege (772-804) in erbitterten Kämpfen unterwerfen und christianisieren.

Nach dem Zerfall des Frankenreiches bildete sich im Gebiet zwischen der Lippe und dem Harz das Stammesherzogtum Sachsen heraus, das ab 880 von einem Sachsenherzog (Dux totius Saxoniae ) regiert wurde. Das vorherrschende Fürstengeschlecht waren hier die Liudolfinger.

Sachsen war das mächtigste der vier großen, aus dem Zerfall des Karolingerreiches (des Reiches Karls des Großen) hervorgegangenen Herzogtümer. Im Jahr 908 kam das Herzogtum Thüringen hinzu und wenig später brachte Mathilde, die Gemahlin des ab 912 regierenden Herzogs Heinrich von Sachsen, das Merseburger Land in die Ehe ein.

Die im Jahr 919 in Fritzlar versammelten deutschen Fürsten wählten Herzog Heinrich von Sachsen (873-936) zum deutschen König Heinrich I.

Deutsche Eroberung der slawischen Siedlungsgebiete

Die vor der Ostgrenze ihres Reiches liegenden slawischen Siedlungsgebiete hatten schon das Begehren der Frankenherrscher geweckt. Um 805 unterwarf König Karl der Große (768-814) die Daleminzier und andere sorbische Stämme und zwang sie zu Tributzahlungen sowie zur Heerfolge (Stellung von Truppenkontingenten). Andauernde Zwistigkeiten zwischen den slawischen Stämmen schwächten ihren Widerstand und einige Stämme wie die Obodriten kämpften sogar zeitweise auf fränkischer Seite, dennoch vermochten die Sorben in der Zeit des Frankenreiches noch viel von ihrer Selbstständigkeit zu wahren.

König Heinrich I. - Denkmal in MeißenDer aus dem sächsischen Herzoghaus stammende deutsche König Heinrich I. (873-936) betrachtete - neben der Stärkung der Zentralgewalt im Deutschen Reich - die Sicherung und Ausweitung der Ostgrenzen des Reiches als seine politische Hauptaufgabe. Schon im Jahr 905 hatte ihn sein Vater, Sachsenherzog Otto, mit der Eroberung der Siedlungsgebiete der Daleminzier beauftragt.

Bis zum Jahr 929 gelang König Heinrich I. die Unterwerfung der zwischen Saale und Oder lebenden slawischen Stämme. Ihr Siedlungsgebiet gliederte er in das deutsche Reich ein. Damit stärkte er auch seine Hausmacht, denn nach germanischem Recht waren die eroberten Territorien Königsland.

Bild: König Heinrich I. (Denkmal vor dem Stadt- und Kreismuseum Meißen)


Im Winter 928/929 besiegte König Heinrich I. die Heveller und eroberte ihre Feste Brennabor (Brandenburg). Im Frühjahr 929 nahm er die Stammesburg der Daleminzier ein - die Burg Gana (am Jahna-Bach beim heutigen Dorf Hof bei Stauchitz gelegen). Alle Männer der slawischen Besatzung ließ er umbringen, die Frauen und Kinder in die Gefangenschaft führen. Dann zog er nach Böhmen weiter, wo er Herzog Wenzel I. unterwarf und tributpflichtig sowie lehnsabhängig machte.

Mit der endgültigen Unterwerfung der Sorben im Jahr 929 endeten auch die ab 906 immer wieder auftretenden Einfälle der Ungarn in das deutsche Reich. Die Ungarnheere hatten die slawischen Gebiete als Aufmarschbasis genutzt. Schon im Jahr 926 hatte König Heinrich I. einen neunjährigen Waffenstillstand mit den Ungarn geschlossen (gegen Tributzahlungen und Freilassung eines ungarischen Anführers), wodurch er sich Zeit für die Befestigung solcher Orte wie Quedlinburg und Merseburg und für eine Heeresreform, vor allem den Aufbau einer schweren Panzerreiterei, verschaffte.



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