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Sächsische Geschichte

Frühgeschichte   Steinzeit, Lausitzer Kultur, Germanen, Westslawen, Elbsorben

Zahlreiche Funde aus der Altsteinzeit belegen eine frühe Besiedlung des Gebietes um Elbe und Saale. So brachten die seit 1895 laufenden Ausgrabungen bei Markkleeberg (südlich von Leipzig) tausende Objekte aus dem Paläolithikum (etwa 250.000 v. Chr.) zutage.

Spätestens im 4. Jahrtausend v. Chr. entstanden in den Gebieten mit fruchtbarem Lößboden feste dörfliche Siedlungen. Zu den ersten wichtigen Siedlungsgebieten gehören das sich zwischen Pirna und Meißen erstreckende Dresdner Elbtal, das Gebiet zwischen Meißen, Riesa und Grimma und der Leipziger Raum.

Im 13. Jahrhundert v. Chr. breitete sich die aus Osteuropa kommende Lausitzer (Lausitzische) Kultur über das sächsische Territorium bis in die bis dahin noch unbesiedelten Gebiete des Erzgebirgsvorlandes und des Vogtlandes aus.

In der La-Tène-Zeit (etwa 200 v. Chr.) drangen germanische Stämme der Jastorfkultur aus Norddeutschland, wo sie seit etwa 800 v. Chr., also in der frühen Eisenzeit, lebten, in den sächsischen Raum und nach Nordböhmen vor.

Wie antike Schriften berichten, besiedelte in den ersten Jahrhunderten u. Z. der große germanische Stamm der Hermunduren das Gebiet der mittleren Elbe.

In der Zeit der Völkerwanderung (4. bis 7. Jahrhundert) zogen die germanischen Stämme nach Westen ab. Im 6. Jahrhundert rückten westslawische Stämme, die Sorben, in mehreren Besiedlungswellen von Süden über die Pässe des Osterzgebirges kommend in das sächsische Elbland und von Osten kommend in die Lausitz um Spree und Neiße nach. In den von den Germanen verlassenen Gebieten dürfte diese Landnahme überwiegend friedlich verlaufen sein.

Im Gebiet um Bautzen (Gau Milska), an der Neiße östlich von Bautzen (Gau Zagost), im Elbtalgebiet zwischen Pirna und Meißen (Gau Nisan, altsorbisch: Tiefland) und um Lommatzsch (Gau Daleminzien) fanden die slawischen Siedler sehr fruchtbare Böden vor.

Ein großes Waldgebiet, von dem heute im wesentlichen nur noch der Friedewald, der Laußnitzer Wald, die Dresdner Heide und der Masseneiwald künden, bildete einen schwer passierbaren Grenzwald zwischen den von Süden her besiedelten Gauen Daleminzien mit dem Elbtalgau Nisan einerseits und dem von Osten her besiedelten Oberlausitzer Gau Milska andererseits (hier verliefen später noch lange Zeit die Grenzen zwischen der Mark Meißen und den zu Böhmen gehörenden Territorien der Oberlausitz).

Von etwa 600 u. Z. bis zur ersten deutschen Ostexpansion um 1000 u. Z. gründeten die Sorben zahlreiche kleine Dörfer (Weiler) und nahmen in deren Umfeld weite Rodungen vor. Als Zufluchtstätten in Kriegszeiten legten sie große Stammesburgen an wie die Hauptfluchtburg der Daleminzier in Gana und zahlreiche kleine, von Ringwällen geschützte Wehranlagen. Das sorbische Siedlungsgebiet reichte nach Westen etwa bis Wendischbora und Lommatzsch (westlich von Meißen gelegen).

Außer Ackerbau und Viehzucht betrieben die Sorben auch Fischfang, Bienenzucht und die Jagd. Dank zahlreicher archäologischer Bodenfunde sowie siedlungs- und namenskundlichem Material ist einiges über die damaligen Lebensbedingungen der Sorben bekannt. Schriftliche Berichte über sie beschränken sich dagegen auf einige Aufzeichnungen ihrer fränkischen Nachbarn. Nur die Lausitzer Sorben konnten sich viel von ihrer Sprache und Kultur bis heute bewahren.



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