Landeshauptstadt Dresden
Dresdner Stadtgeschichte
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Dresden in der Zeit der DDR (1949-1989)

Die 1950er und 1960er Jahre

Nach der Gründung der DDR im Jahr 1949 gab die Sowjetische Militäradministration die Verwaltungsvollmacht über Dresden an den Rat der Stadt ab.

Im Jahr 1950 wurden mehrere Vororte wie Hellerau, Klotzsche und Pillnitz nach Dresden eingemeindet.

Mit der Verwaltungsreform der DDR von 1952, bei der das Land Sachsen aufgelöst und die Bezirke Dresden, Leipzig und Karl-Marx-Stadt (ehem. Chemnitz) eingerichtet wurden, verlor Dresden die Funktion als Landeshauptstadt und wurde Bezirkshauptstadt.

Die Dresdner Stadtverwaltung bezog ihren Sitz vorübergehend in den nur wenig zerstörten Gebäuden der späteren Militärakademie in Strehlen.

Das berühmte Forschungsinstitut "Manfred von Ardenne" nahm im Jahr 1955 die Arbeit auf.

Das Dresdner Hochschulwesen erfuhr einen bedeutenden Zuwachs: Aus der Kunstakademie ging die Hochschule für Bildende Künste und aus der Technischen Hochschule im Jahr 1961 die Technische Universität hervor. Hinzu kamen die Hochschule für Verkehrswesen, die Pädagogische Hochschule, die Hochschule für Musik "Carl Maria von Weber" (1952), die Medizinische Akademie "Carl Gustav Carus" (1954) und die Ingenieurhochschule. Bald gab es etwa 40.000 Studenten in Dresden. Die Technische Universität entwickelte sich zu einem eigenen Stadtviertel.

Die Zerstörung der Stadt hatte auch den Fremdenverkehr sehr schwer getroffen. Von mehr als 5.000 Übernachtungsmöglichkeiten in Hotels und Pensionen vor dem Krieg waren nur noch einige hundert vorhanden. Noch bis zum Ende der 1960er Jahre blieb der Massentourismus, einst eine wichtige Einnahmequelle der Stadt, weitgehend aus.

Die Vorherrschaft kleiner und mittlerer Betriebe in den Hinterhöfen der Innenstadt war mit dem Krieg zu Ende gegangen - und damit auch das vielseitige Spektrum der gewerblichen Produktion in der Stadt. Betroffen waren z.B. die Zigarettenindustrie (die aber schon in den 1930er Jahren durch den Hamburger Reemtsma-Konzern ausgehöhlt worden war) und die Süßwarenindustrie. Nun dominierten Großbetriebe, die in den Außenbezirken Dresdens kaum von den Kriegszerstörungen betroffen waren und deshalb die Produktion sehr schnell wieder aufnehmen und erweitern konnten. So wechselte z.B. die Kartonagen- und Verpackungsindustrie aus einer Unzahl kleiner Hinterhofbetriebe in solche Großbetriebe über. Eine besonders starke Entwicklung nahmen in Dresden nun die optische Industrie, der Feingerätebau (später auch Elektrotechnik und Elektronik) und der Werkzeugmaschinenbau.

Die 1970er und 1980er Jahre

Mit dem Generalbebauungsplan und dem Generalverkehrsplan von 1974 bis 1976 sollte vor allem der permanente Wohnungsnotstand in der Zeit der DDR gemildert werden. Dabei war auch die Rekonstruktion von Altbaugebieten vorgesehen. In der Praxis entstanden jedoch vorrangig kostensparende Plattenbausiedlungen, die heute enorme städtebauliche und soziale Probleme verursachen. Den Wohnungsbaukampagnen fielen zahlreiche historisch wertvolle Bauwerke sowie mehrere historische Dorfkerne in den äußeren Stadtteilen zum Opfer.

Ab 1970 breitete sich der Wohnungsbau wie z.B. in Leuben (1970-1975), Zschertnitz (1971-1976), Seidnitz (1974-1976) und Prohlis (ab 1976) auf bisher unbebaute Flächen aus. Dort entstanden meist große eintönige Großblock- und Plattenbausiedlungen. Besonders oben an den Rändern der Elbtalhänge machen sich diese Plattenbausiedlungen und Hochhäuser seitdem recht unangenehm bemerkbar.

Bis 1978 entstanden in Dresden etwa 61.000 neue Wohnungen sowie dazugehörige gesellschaftliche Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten und Kaufhallen.

Die anstelle der zerstörten Carolabrücke gebaute Dr.-Rudolf-Friedrichs-Brücke wurde im Jahr 1971 dem Verkehr übergeben.

Im Jahr 1976 war die Katholische Hofkirche fertiggestellt. Im Jahr 1981 wurde Dresden Bischofssitz des Bistums Meißen-Dresden. Seitdem heißt die Katholische Hofkirche Kathedrale St.Trinitatis.

Der Wiederaufbau der Matthäuskirche in der begann im Jahr 1978, der des Blockhauses am Neustädter Elbufer im Jahr 1979.

Im Jahr 1979 endete die Restaurierung der historischen Fassaden der Bürgerhäuser an der Westseite der nun "Straße der Befreiung" genannten Hauptstraße in der Neustadt.

Im Jahr 1985, zum 40. Jahrestag der Zerstörung Dresdens, wurde die Semperoper, die traditionelle Spielstätte der Staatsoper, nach achtjähriger Bauzeit mit dem vor hochrangigem Publikum gespielten "Freischütz" von Carl Maria von Weber eingeweiht. "Der Freischütz" war als letzte Aufführung vor der Schließung der Oper im Jahr 1944 gespielt worden.

Im Jahr 1986 begann der bis heute andauernde Wiederaufbau des Residenzschlosses. Infolge von Material-, Personal- und Geldmangel verlief er bis 1990 sehr schleppend. Die Bauwerke im Ostbereich des Schlosskomplexes - Georgenbau, Stallhof, Fürstenzug und das nun als Verkehrsmuseum genutzte Johanneum - waren dagegen schon in den 1970er Jahren weitgehend rekonstruiert worden - ebenso die Großbauten an der Brühlschen Terrasse.




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