Landeshauptstadt Dresden
Stadtteile Nord
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Stadtteil Rähnitz

Urkundliche Ersterwähnung: 1268 als Ranis (altsorbisch: Ort des Ranisch), Vereinigung mit Hellerau: 1919 (ab 1938 Hellerau II genannt), Eingemeindung nach Dresden: 1950

Die Bauern der Dörfer im Dresdner Norden lebten vor allem von der Versorgung der Stadt mit landwirtschaftlichen Produkten. Hier wohnten aber auch zahlreiche Bauhandwerker, die auf Dresdner Baustellen arbeiteten. Ihr bescheidener Landbesitz ermöglichte ihnen eine gewisse landwirtschaftliche Selbstversorgung.

Nördlich des Straßenangerdorfes Rähnitz befanden sich bis 1547, also bis zur Zeit der Reformation, das Obere und das Niedere Vorwerk Knapsdorf, an die heute noch die Knappsdorfer Straße erinnert. Das Vorwerksland wurde dann überwiegend der Rähnitzer Flur, zum Teil auch der Marsdorfer Flur, zugeordnet. Ein Teil von Rähnitz, die Klöppelgemeinde (man rief die Bewohner durch Klöppelläuten zur Arbeit), gehörte danach zum Amt Moritzburg, der andere Teil, die "Bullengemeinde", zum Rittergut Döhlen bei Freital und damit zum Amt Dresden. Die Fron- und Holzdienste für das Kammergut Döhlen wurden erst im Jahr 1840, mit dem Ende der Patrimonialgerichtsbarkeit, aufgehoben.

Die alte Dorfstraße heißt seit 1945 Bauernweg. Hier blieben Zwei- und Dreiseithöfe sowie alte Häusleranwesen erhalten, darunter auch einige Fachwerkhäuser.

Die Windmühle auf der Rähnitzer Höhe, eine im Jahr 1804 aus einer alten Bockmühle in Steinbauweise errichtete Holländermühle, war ein beliebtes Ausflugsziel der Dresdner Bürger. Diese kleine Gaststätte mit Aussichtsturm wurde im Jahr 1935 beim Bau des Flugplatzes Klotzsche abgerissen.

Das Schlachtdenkmal auf der Rähnitzer Höhe erinnert an ein Gefecht zwischen Russen und Franzosen im Jahr 1813 (während der Napoleonischen Kriege).

Bei der im Süden von Rähnitz stehenden, volkstümlich "Butterstampe" genannten 10 m hohen Meridiansäule handelt es sich um einen vom Dresdner Astronomen und Geodäten Wilhelm Gotthelf Lohrmann im Jahr 1828 eingerichteten geodätischen Messpunkt. Eine zweite Säule dieser Art steht südlich von Dresden in Rippien.

Ab 1890 wuchs südlich des Dorfes eine vorstädtische Wohnsiedlung heran. Im Jahr 1899 schufen sich die Rähnitzer Einwohner, die seit 1539 zur Kirchgemeinde Reichenberg gehörten, einen eigenen Friedhof und im Jahr 1904 eine kleine Kapelle - eine für diese Gegend typische Dorfkirche mit Dachreiter.

Der in den Jahren 1934/35 gebaute Flughafen Dresden-Klotzsche reicht auch in die Rähnitzer Flur hinein. Die Autobahn besteht seit 1938.

In der Zeit der DDR bewirtschaftete eine Großgenossenschaft etwa 1.300 ha Land in dieser Gegend. Sie betrieb Rinder-, Schweine- und Geflügelzucht in großen Stallanlagen unter anderem an der Radeburger Straße und im benachbarten Volkersdorf. Ihr Verwaltungszentrum befand sich ab 1957 in der ehemaligen Rähnitzer Gaststätte "Erbgericht".

Industrie und Gewerbe blieben in Rähnitz zunächst von geringer Bedeutung. Im Jahr 1945 ging das Draht- und Federnwerk "Am Torfmoor 3" aus einem älteren Betrieb hervor. Nach 1990 begann nahe der Autobahn der Aufbau des Gewerbegebietes "Airport-Park". Im Jahr 2002 nahm hier eines der weltweit größten Maskenwerke der Mikroelektronik-Industrie den Betrieb auf.




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