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Stadtteile Wölfnitz und Naußlitz

Wölfnitz

Urkundliche Ersterwähnung: 1357 als Wolfticz (deutsch-altsorbisch: Leute des Wolf), Eingemeindung nach Dresden: 1903

Der Bauernweiler Altwölfnitz gehörte einst zum Vorwerk (Kammergut) Gorbitz (der Lehnhof/das Beigut Altwölfnitz 2-4 wurde noch bis 1945 betrieben). Für das Vorwerk hatten die Wölfnitzer Bauern Frondienste zu leisten, unter anderem jährlich 42 Ackertage und 40 Handtage. Aus alten Dokumenten ist auch bekannt, dass der Leibarzt des Kurfürsten im Jahr 1647 ein Erbgut in Wölfnitz erhielt. Dieses war ab 1666 von Spann- und Handdiensten befreit.

Im Jahr 1748 ließ sich ein Dresdner Arzt am Ausgang des Dorfplatzes (Olbernhauer Straße 1) ein Landhaus bauen. Dieser schlichte Barockbau blieb erhalten. Das über der ehemaligen Einfahrt gebaute Korbbogengewölbe trägt die von Rokoko-Ornamenten, Muscheln und Blumengehängen umgebene Inschrift "Das Haus der Zufriedenheit."

Der Wölfnitzer Gasthof wird erstmals im Jahr 1816 erwähnt. Er könnte um 1810 beim Ausbau der Kesselsdorfer Straße entstanden sein.

Noch um 1895 gab es in Wölfnitz nur 14 Häuser. Verwaltet wurde das Dorf damals von einer Versammlung aller männlichen Einwohner. Ab 1896 errichtete ein Bauunternehmer einige Mietshäuser im Bereich der Olbernhauer und der Dessauer Straße. Östlich von Altwölfnitz bauten zwei Siedlungsgesellschaften in den Jahren 1925/26 ein Wohnviertel vor allem mit Doppelhäusern. Dazwischen entstanden ausgedehnte Kleingartenanlagen, die noch heute vorhanden sind.

Naußlitz

Urkundliche Ersterwähnung: 1144 als Nuendorf, 1311 als Nuzadeliz (deutsch-altsorbisch, von novo sedlec = Neudorf abgeleitet), Eingemeindung nach Dresden: 1903

Das Gassendorf Altnaußlitz gehörte (wie auch Altfranken, Dölzschen, Kaditz und Pesterwitz) dem Meißner Domstift. Um 1550 zählte es neun Bauernwirtschaften.

Von Altnaußlitz blieb wenig erhalten. Der Dreiseithof Altnaußlitz 11 zeigt am Schlussstein der Pforte die Inschrift "IGPD 1782" und eine fünfzackige Krone.

Das auch "Polnische Villa" genannte, nicht erhalten gebliebene Gebäude Altnaußlitz 8 war eine Schnitterkaserne für die polnischen Saisonarbeiter des Gutes (Altnaußlitz 10).

Der hinter dem Gut geöffnete Plänersteinbruch lieferte Baumaterial für Häuser und Gartenmauern in Naußlitz, Roßthal, Dölzschen und Gorbitz. Um 1890 arbeiteten auch drei Ziegeleien auf der Naußlitzer Flur.

Um 1858 gab es in Naußlitz nur 13 Wohnhäuser. Ab 1871 entstand im Bereich der Pietzschstraße eine kleine Siedlung. Bis 1928 breitete sich die Bebauung über die Saalhausener Straße und die Wendel-Hipler-Straße aus, danach wuchsen die Naußlitzer Siedlungen allmählich mit Löbtau zusammen. Wegen der Holzbauweise der Häuser an der Wiesbadener, Rüdesheimer und Alfred-Thiele-Straße nannte man dieses Gebiet auch "Holzhausen".




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