Landeshauptstadt Dresden
Stadtteile West
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Stadtteile Stetzsch und Kemnitz

Stetzsch

Urkundliche Ersterwähnung: 1260 als Steiz (altsorbisch: staja = Stall, Gehöft), Eingemeindung nach Dresden: 1921

Altstetzsch, ein Platzgassendorf, unterstand ebenso wie die umliegenden Dörfer dem Meißner Bischof. Die Gerichtsbarkeit ging von Briesnitz aus. Nach der Reformation gelangte Stetzsch im Jahr 1559 in kurfürstliches Eigentum. Von 1568 bis 1828 hatten die Stetzscher Einwohner Frondienste für das Vorwerk (Kammergut) Ostra zu leisten.

Das zwischen dem Zschonergrund und Cossebaude gelegene Waldgebiet war ein herrschaftliches Jagdrevier - ab 1667 ein kurprinzliches Jagdgehege. Erst nach dem Siebenjährigen Krieg (1756-1763) kam es hier zu umfangreichen Rodungen zugunsten der Landwirtschaft.

Der Straßenname "Am Urnenfeld" erinnert an ein hier entdecktes ausgedehntes urgeschichtliches Urnenfeld, das eine sehr frühe Besiedlung dieses Gebietes belegt.

Bis etwa 1875 gab es in Altstetzsch nur zwei kurze Häuserreihen, die mit einem Damm vor Elbhochwasser geschützt waren. Einige der schlichten, teilweise mit Fachwerk gebauten und von Gartenmauern aus Pläner umgebenen Häuser blieben erhalten.

Nach dem Bau der den Süden der Flur querenden Eisenbahnstrecke Berlin-Dresden im Jahr 1875 entstanden neue Wohnhäuser, zunächst zwischen dem Dorf und der Meißner Landstraße, dann bis etwa 1930 auf dem gesamten Gelände zwischen der Flensburger Straße und der Meißner Landstraße. Im Umfeld des Ortes wurden Kiesgruben, Gärtnereien und Baumschulen angelegt.

Kemnitz

Urkundliche Ersterwähnung: 1254 als Kemeniz (altsorbisch: kamenica = Steinbach), Eingemeindung nach Dresden: 1921

Das Platzdorf Altkemnitz lag im Bereich der heutigen Kreuzung Zschonergrundstraße/Am Kirchberg. Im Jahr 1324 gelangte es in den Besitz der Meißner Domherren Heinrich und Albrecht von Guben. Zum Dorf gehörte damals eine in der Nähe des Zschonergrundbaches stehende Mühle. Die Weltemühle wurde im Jahr 1566 gebaut.
Bis zum 17. Jahrhundert standen unterhalb Dresdens Pfahlwerke mit Weidengeflecht in der Elbe, dann erzwang die Schifffahrt den Abbau dieser dem Fischfang dienenden Anlagen.

Um 1900 entstanden in Elbnähe und am linken Hang des Zschonergrundbaches neue Wohnhäuser, später auch auf den oberen Hangbereichen, ab 1925 am Lindenplatz und ab 1930 an der Merbitzer Straße.

Am Ausgang des Zschonergrundes - heute ein Landschaftsschutzgebiet - ging im Jahr 1927 das Zschonergrundbad in Betrieb.

Ein großer Teil des alten Dorfkerns von Kemnitz musste der im Jahr 1935 gebauten Autobahn-Anschlussstelle Dresden-Altstadt weichen.




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